WCCOAtoolMedia

Diese Beschreibung soll nur die Vorgänge bei der Sicherung besser verständlich machen.

WCCOAtoolMedia dient dazu, Dateien auf beliebige Medien (DAT, HD) zu sichern. Gesteuert wird es über eine Eingabedatei, Rückmeldungen liefert es in einer Ausgabedatei. Das Tool wird normalerweise z.B. beim Online Modus automatisch gestartet.

VORSICHT: Beim Wiederherstellen gesicherter Dateien unter Linux mit WCCOAtoolMedia werden die Dateizugriffsrechte der wiederhergestellten Dateien geändert. Dies ist beabsichtigt, da Kunden Probleme hatten, von verschiedenen Benutzerkonten aus auf diese Dateien zuzugreifen. Um dieses Verhalten zu ändern, öffnen Sie WCCOAtoolMedia in in wincc_oa_path/bin und entfernen oder kommentieren (#) Sie die Zeilen 511 und 518 aus.chmod -R u+rw,g+rw,o+r,a+X ${DN}

Aufruf

WCCOAtoolMedia hat zwei Parameter

WCCOAtoolMedia.exe inputfile outputfile

  • inputfile: Eingabedatei mit absolutem Pfad
  • outputfile: Ausgabedatei mit absolutem Pfad

Die Eingabedatei enthält die Aktion, die ausgeführt werden soll, die Ausgabedatei enthält Fehlermeldungen, falls beim Ausführen Fehler aufgetreten sind.

Beispiel

WCCOAtoolMedia.exe c:/tmp/input.txt c:/tmp/output.txt

Aufbau der Eingabedatei

  • BEFEHL
  • DEVICE
  • FILESYSTEM
  • KOMPRESSION
  • [DATEILISTE]

Die ersten vier Einträge müssen immer vorhanden sein. Die Dateiliste ist nur für das Ein- und Auslagern notwendig.

Befehl

Legt die auszuführende Aktion fest. Mögliche Aktionen sind:

  • init: Initialisieren des Archivierungsmediums. Bei DAT-Bändern wird das Band gelöscht, bei dateiorientierten Sicherungsmedien wird das Medium nur kontrolliert.
  • rewind: Spult bei DAT-Bändern das Band zurück
  • eject: Wirft DAT-Bänder aus
  • dir: Schreibt den Inhalt des Sicherungsmediums in die Ausgabedatei
  • status: Schreibt den Inhalt des Sicherungsmediums in die Ausgabedatei, erweiterte Information
  • backup: Sichert die in DATEILISTE angegebenen Dateien auf das Sicherungsmedium (nach DEVICE)
  • restore: Sichert die in DATEILISTE angegebenen Dateien zurück (von DEVICE)

Device

Das Sicherungsmedium z.B.

B. /tape0, c:/backup/, z:/

VORSICHT:

Pfadangaben müssen immer mit einem "/" oder einem "\" abgeschlossen werden, das gilt auch für die Einträge in die DATEILISTE.

Filesystem

Legt das Dateisystem des Zielmediums fest:

  • FILE: Dateiorientierte Medien (HD, ZIP,...)
  • DAT: DAT-Bänder

Kompression

Noch nicht in Verwendung (damit soll Kompression auf dem Zielmedium ein- und ausgeschaltet werden)

Dateiliste

In der Dateiliste werden die zu sichernden oder rückzusichernden Dateien angegeben.

Aufbau der Dateiliste:

Die Dateinamen in der Dateiliste können "?" und "*" als Wildcards enthalten, nicht jedoch die Pfade. Werden in einem Verzeichnis andere Verzeichnisse gefunden, die dem Wildcards Filter entsprechen, werden sie nicht berücksichtigt. Die Sicherung erfolgt also immer nur aus einer Ebene.

Die Dateien in der Dateiliste können entweder mit relativen oder mit absoluten Pfaden angegeben werden. Einer relativen Pfadangabe muss ein Verzeichnis vorangehen, auf welches die relative Angabe dann bezogen wird.

Beispiel

absolute Pfadangabe:

C:/Siemens/Automation//<Version>/db/db_file1.db

relative Pfadangabe:

C:/Siemens/Automation//<Version>/

Die Angabe eines Verzeichnisses, auf das alle folgenden Einträge bezogen werden; der Eintrag muss mit / oder \ enden)

Unterschied zwischen den zwei Methoden:

  • Dateien werden auf dem Zielmedium nur durch ihren Dateinamen identifiziert, wenn sie in der Dateiliste mit absolutem Pfad angegeben wurden (db_file1.db).
  • Wurden sie jedoch mit relativem Pfad angegeben, dann werden sie auf dem Sicherungsmedium mit relativem Pfad und Dateinamen identifiziert (db/db_file_file2.db, db/db_file_file3.db).
VORSICHT:

Das Verhalten bei Sicherung und Rücksicherung ist unterschiedlich! Bei der Sicherung steht in der DATEILISTE die Dateien, die auf DEVICE gesichert werden sollen. Bei der Rücksicherung steht in der DATEILISTE die Zieldateien, die von DEVICE rückgesichert werden sollen.

Aufbau der Ausgabedatei

Die Ausgabedatei hat immer mindestens einen Eintrag, den MASTERERROR. Ist dieser Wert ungleich 0, so kann die Ausgabedatei noch weitere Einträge enthalten, die das Problem genauer beschreiben (z.B. welche der zu sichernden Dateien nicht zum Lesen geöffnet werden konnte). Aus den Fehlercodes werden die Fehlermeldungen für den Benutzer zusammengestellt.

Beispiele

Eingabedatei:

Backup
/tape0
DAT
false
 d:/tmp/tape0/test1.txt
 d:/tmp/tape1/?test1.txt
 d:/tmp/tape1/?test?.txt
d:/tmp/
tape0/*.*
tape0/test2.txt
tape0/test?.txt
tape1/a*.txt

Unter der Annahme, dass d:/tmp/tape0/ die Dateien test1.txt, test2.txt und test3.txt und d:/tmp/tape1/ die Dateien atest1.txt, atest2.txt, btest1.txt und btest2.txt speichert, werden folgende Dateien auf das Band gesichert:

  • test1.txt aus d:/tmp/tape0/
  • atest1.txt aus d:/tmp/tape1/
  • btest1.txt aus d:/tmp/tape1/
  • atest1.txt aus d:/tmp/tape1/
  • atest2.txt aus d:/tmp/tape1/
  • btest1.txt aus d:/tmp/tape1/
  • btest2.txt aus d:/tmp/tape1/
  • tape0/test1.txt
  • tape0/test2.txt
  • tape0/test3.txt
  • tape0/test2.txt
  • tape0/test1.txt
  • tape0/test2.txt
  • tape0/test3.txt
  • tape1/atest1.txt
  • tape1/atest2.txt

Wird nun diese Sicherung mit folgender Eingabedatei rückgesichert:

Restore
/tape0
DAT
false
 d:/tmp_rest/atest1.txt
 d:/tmp_rest/btest?.txt
d:/tmp_rest/
tape0/*.*

So werden auf /tape0 zuerst die Dateien atest1.txt, btest1.txt, btest2.txt, tape0/test1.txt, tape0/test2.txt, tape0/test3.txt, gesucht und dann nach d:/tmp_rest/ rückgesichert, sodass folgende Struktur am Ziel entsteht:

  • d:/tmp_rest/atest1.txt
  • btest1.txt
  • btest2.txt
  • d:/tmp_rest/tape0/test1.txt
  • d:/tmp_rest/tape0/test2.txt
  • d:/tmp_rest/tape0/test3.txt