Wichtige Abkürzungen und ihre Bedeutung

Alle fach- oder produktspezifischen Begriffe werden bei ihrer ersten Verwendung erklärt. Einige besonders wichtige Abkürzungen sollen hier zusätzlich am Beginn des Dokuments wiedergegeben werden:

Akronym Managerbezeichnung Funktion/Aufgaben
ASCII American Standard Code for Information Interchange Genormtes Protokoll zur Speicherung und Übertragung von Schriftzeichen/Text. In WinCC OA wird das Akronym auch für die Bezeichnung des Datenbank-Import/Export Managers verwendet. Es ist einModul um Parametrierungen in Form von ASCII-Dateien (CSV) zu exportieren oder zu importieren. Massen-Engineering kann so in einem Tabellenkalkulationsprogramm (z.B. MS Excel) oder einer externen Datenbank erfolgen.
API Application Programming Interface Anwendungs-Programmierschnittstelle; das API in WinCC OA erlaubt es eigene Funktionalitäten und Algorithmen in Form eines neuen Managers in WinCC OA zu integrieren.
Konfig Konfiguration An jedem Datenpunktelement können leittechnische Funktionalitäten - die "Konfigs" - konfiguriert werden. Dabei kann es sich z.B. um eine Wertebereichsüberprüfung, eine Alarmbehandlung oder eine Archivierungsvorschrift handeln.
CTRL Control Manager ("Scripting")

Ausführungseinheit, welche das Abarbeiten von benutzerspezifischen Programmen (Control-Scripts) ermöglicht. Control besitzt eine einfach zu erlernende Syntax (angelehnt an ANSI-C) und wird interpretativ abgearbeitet. Es unterstützt Multi-Threading, bietet eine Vielzahl von Schnittstellen (SMTP, COM, HTTP,…) und verfügt über eine umfassende SCADA-spezifische Funktionsbibliothek.

Der Funktionsumfang kann vom Benutzer durch eigene Bibliotheken auf Basis der Control-Sprache oder über kompiliertes C++ (DLL-Einbindung) erweitert werden.

D Driver Manager ("Treiber")

Schnittstelle zur Ankopplung von Steuerungen (SPS, DDC, ...), Feldbussen und Fernwirksystemen. Ein Treiber wickelt das externe Protokoll ab und setzt die Informationen in die WinCC OA interne Kommunikationsform um. Diese Angleichung beinhaltet: Ereignisorientierung, Alt-/Neu-Vergleich, Glättungen, Umrechnung, Typkonvertierungen etc. Der Treiber muss spezifisch zu der verwendeten Steuerungshardware / Bussystem passen und ist entsprechend auszuwählen. Unter anderem stehen in WinCC OA folgende Treiber zur Verfügung:

Modbus TCP, Simatic S7, SSI, IEC 60870-5-101 u. -104, OPC DA, OPC A&E, SNMP, etc.

Die Identifikation eines extern zu kommunizierenden Wertes erfolgt über die Angabe einer Peripherieadresse beim Datenpunktelement.

DDC Direct Digital Control Spezielle Klasse von Steuerungs- und Regelungssystemen für die Gebäudeautomation.
DIST Distribution Manager ("Multi-Server-Anbindung") Modul zur Ankopplung eines oder mehrerer weiterer WinCC OA Systeme. Ermöglicht Zugriff auf dessen Online-Daten, Alarme und Historie ohne Duplizierung von Datenpunkten und ohne zusätzlichen Engineering-Aufwand für die Kommunikation.
DM Data Manager ("Datenbankanbindung")

Bildet die Schnittstelle zu den Datenbanken:

1) Archiviert Wertänderungen historisch (Werte-DB) - Als DB wird entweder "Value Archive" (VA) oder eine externe, relationale Datenbank (Oracle) verwendet.

2) Archiviert Alarmzustandsänderungen (Alarm-DB)

3) Organisiert die Initialisierung aller anderen Manager beim Hochlauf - zugrunde liegt hier die Parametrierdatenbank. Diese hält die Informationen über den Aufbau des Datenmodells bzw. aller Datenpunkte, Alarmbehandlungen, Wertebereiche, uvm.

DP Datenpunkt Strukturiertes, geräteorientiertes Datenobjekt als Repräsentation eines realen Gerätes innerhalb des Leitsystems. Ein Datenpunkt enthält ein oder mehrere Datenpunktelemente (Prozessvariablen)
DPA Datenpunktattribut Neben dem eigentlich repräsentierten Wert (=Prozessgröße) enthält jedes Datenpunktelement noch eine Reihe weiterer Attribute - zumindest Qualitätsinformationen ("Status"), Zeitstempel und Verursacher.
DPE Datenpunktelement Einzelne Prozessinformation innerhalb eines geräteorientierten Datenpunktes. Jedes DPE entspricht einem Wert/Zustand. Zusätzlich zum Wert sind auch Zeitstempel, Qualitätsinformation oder der Verursacher Attribute des Datenpunktelements
DPT Datenpunkttyp Objektdefinition (Klasse) eines strukturierten Datenpunktes als datentechnische Abbildung eines realen Gerätes. Vom DPT leiten sich die einzelnen Datenpunkte (Instanzen) ab. Der Datenpunkttyp ist also eine Art Vorlage.
EV Event Manager ("Datenverteiler") Kommunikationszentrum und Nachrichtenverteiler; hält das aktuelle Prozessabbild (oft auch als "Run Time Database" bezeichnet). Wird von den Treibern stets aktuell gehalten und gibt Befehle/Sollwerte an diese weiter. DerEvent Managerführt auch die Alarmbehandlung sowie die Benutzerautorisierung auf Datenpunktebene durch.
GEDI Grafischer Editor GEDI Grafischer Editor. Wird sowohl zum Zeichnen der Prozessbilder ("Panels"), wie auch für die Gestaltung von Symbolen und Dialogen verwendet.
GUI Graphical User Interface Verallgemeinerter Begriff für UI; siehe UI
HMI Human Machine Interface Mensch-Maschine-Schnittstelle; engl. Akronym für Geräte und Software zum Bedienen und Beobachten von Prozessen mittels Computer
I/O Input/Output Aus Sicht des SCADA-Systems: mit externen Geräten (z.B. SPS) ausgetauschte Informationen
LV Log Viewer ("Systemausgaben") Werkzeug zur Online-Beobachtung der Systemausgaben aller Manager.
MV-P Modul VISION - PARA ("Datenbank-Editor") Spezielle Form des "Modul Vision" User Interface, welches als Datenbank-Editor verwendet wird. In diesem, meist nur als"PARA" bezeichneten Modul, werden geräteorientierte Datenpunkte vom Benutzer gestaltet und spezifische Funktionen definiert. Das ModulPARAstellt auch einen allgemeinen Datenbank-Browser zur Verfügung.
OLE-DB

OLE-DB Provider ("Datenbankschnittstelle")

OLE-DB … Object Linking and Embedding-Database (=Datenbankschnittstelle von Microsoft)

Standardisierte Datenbankschnittstelle für die Werte-Archive (VA) und die Alarme. Über den OLE-DB Provider können externe Programme auf Prozessdaten und Alarme von WinCC OA II so zugreifen, als wenn diese in einer relationalen Standard-Datenbank gespeichert wären.
PARA Parameterization Tool Datenbank-Editor zur Erstellung von Datenpunkttypen und Datenpunkten sowie für deren Konfiguration.
PLC Programmable Logic Controller siehe SPS
PMON Process Monitor ("Systemüberwachung") Hintergrundprozess, welcher Hochlauf und Betrieb der diversen Manager überwacht und koordiniert.
REDU Redundancy Manager ("Redundanzankopplung") Redundanz-Manager zur Ankopplung eines zweiten, identischen WinCC OA Systems als Hot-Standby-Konfiguration.
RTU Remote Terminal Unit, Remote Telemetry Unit Fernwirksystem
SCADA Supervisory Control And Data Acquisition Übergeordnete Steuerung/Bedienung und Datenerfassung; engl. Akronym für Leit- und Visualisierungstechnik
SPS Speicherprogrammierbare Steuerung Industrielles Computersystem zur Steuerung und Regelung von Abläufen.
UI User Interface ("Visualisierung") Grafisches Laufzeit-User-Interface zur Prozessbedienung und Überwachung. Dieses Programm bildet im Normalbetrieb die Schnittstelle zwischen Bediener und Prozess.VISIONbietet überdies die Darstellung von Ganglinien (Trending), Alarmschirm, Reporting und falls gewünscht auch Online-Parametrierung.
VA Value Archive ("Wertearchiv", "Wertedatenbank") Werte-Archiv zur historischen Aufzeichnung. Mehrere solche Archive können gleichzeitig vomData Managerbedient werden.
VISION Visualisierungsmodul Kurzform für das Laufzeit-Userinterface "Modul VISION" in WinCC OA
WinCC OA SIMATIC WinCC Open Architecture Produktbezeichnung eines Softwarepaketes (Prozessvisualisierungs- und Steuerungssystem) der Firma © ETM professional control GmbH, einer Tochtergesellschaft des Siemens AG.
Anmerkung:

Lassen Sie sich von der großen Anzahl von Modulen nicht abschrecken - Sie werden anfangs nur einige wenige benötigen und verwenden. Später, wenn Ihre Anforderungen möglicherweise wachsen, können Sie bedarfsgerecht weitere Funktionalitäten kennenlernen und anwenden.