ISA/IEC-62443
ISA/IEC-62443 ist eine Reihe von Normen, technischen Berichten und zugehörigen Informationen, die Verfahren zur Implementierung elektronisch sicherer industrieller Automatisierungs- und Steuerungssysteme (IACS) festlegen. Dieser Leitfaden gilt für Anwender (d.h. Anlagenbetreiber), Systemintegratoren, Sicherheitsexperten und Hersteller von Steuerungssystemen, die für die Herstellung, Entwicklung, Implementierung oder Verwaltung von IACS-Systemen verantwortlich sind
Diese Norm hat vier unterschiedliche Teile:
Teil 1 (Generelles)
Teil 1 befasst sich mit allgemeinen Aspekten und Sicherheitsstandards. Er definiert eine alltägliche Basis in Form von Terminologie, Konzepten und Modellen für elektronische Sicherheit in industriellen Automatisierungs- und Prozessleitsystemen. Die folgenden Aspekte werden behandelt:
- Terminologie
- Konzepte
- Modelle
- Metriken zur Einhaltung der Vorschriften
- Sicherheitsstufen (SL):
- SL 1 - Schutz vor zufälliger Verletzung
- SL 2 - Schutz vor vorsätzlicher Verletzung mit einfachen Mitteln
- SL 3 - Schutz vor vorsätzlichen Verstößen mit ausgefeilten Mitteln
- SL 4 - Schutz vor vorsätzlicher Verletzung unter Verwendung ausgefeilter Mittel mit erweiterten Ressourcen
Teil 2 (Richtlinien und Verfahren)
Teil 2 befasst sich mit der Umsetzung von Richtlinien und Verfahren vor Ort und muss vom Eigentümer der Anlage berücksichtigt werden (siehe Dokumente 2-1, 2-2 und 2-3). Er unterstützt die Entwicklung eines Programms für die Sicherheit von industriellen Automatisierungs- und Steuerungssystemen. Darüber hinaus bietet dieser Teil umfassende Unterstützung in Bezug auf Prozessaktivitäten und kritische Elemente bei der Entwicklung eines Cybersicherheitsmanagementsystems. Diese Norm deckt die folgenden Aspekte ab:
- Organisation
- Schulung/Bewusstsein
- Kontinuitätsplan
- Vorgaben, Verfahren
- Sicherheit des Personals
- Physische Sicherheit
- Netzwerksegmentierung
- Kontoverwaltung
- Authentifizierung
- Autorisierung
- Risikomanagement und Implementierung
- Lösungsentwicklung und -wartung
- Planung und Reaktion auf Vorfälle
Teil 3 (System)
Teil 3 befasst sich mit dem Gesamt- und Netzwerksystem und muss vom Integrator berücksichtigt werden (siehe Dokumente 3-2 und 3-3). Er befasst sich mit der Umsetzung eines Sicherheitsprogramms in der praktischen Anwendung während der Konzeptions- und Einführungsphase. Dieses Sicherheitsprogramm beinhaltet auch die Definition und Verwendung von Parametern für eine wertvolle Messung des Programms.
Diese Norm deckt die folgenden Aspekte ab:
- Systemarchitektur, Netzwerksegmentierung
- Zonen und Conduits
- SL für Systeme
- FR 1 - Kontrolle der Identifizierung und Authentifizierung
- FR 2 - Nutzungskontrolle
- FR 3 - Systemintegrität
- FR 4 - Datenvertraulichkeit
- FR 5 - Eingeschränkter Datenfluss
- FR 6 - Rechtzeitige Reaktion auf Ereignisse
- FR 7 - Verfügbarkeit von Ressourcen
Teil 4 (Komponente)
Teil 4 spezifiziert die Kriterien für industrielle Automatisierungs- und Prozessleitsysteme, wenn sich diese Systeme unter Sicherheitsaspekten von anderen IT-Systemen unterscheiden. Dieser Teil behandelt die Anforderungen an Komponenten wie WinCC OA. Die ETM professional control GmbH besitzt ein 4-1 Zertifikat für den Entwicklungsprozess und ein 4-2 Zertifikat für WinCC OA. Das Mapping zwischen dem 4-2 Zertifikat und den entsprechenden Kapiteln innerhalb dieser Sicherheitsrichtlinie ist im Kapitel Mapping tIEC 62443-4-2 zu finden.
Diese Norm deckt die folgenden Aspekte ab:
- Produktentwicklungsprozess
- PLCs
- HMI-Geräte
- PC-Stationen
- Firewalls
- Gateways
- Vermittlungsstellen
- Funktionen
- Anwendungen
- Daten