Installation unter Linux

Empfohlene Installationswerkzeuge

Um Probleme mit fehlenden Abhängigkeiten zu umgehen, wird empfohlen, die Installation von WinCC OA mit Hilfe der Package Management-Werkzeugen durchzuführen. Dies sorgt dafür, dass die erforderlichen Abhängigkeiten automatisch aufgelöst und alle nötigen Pakete installiert werden. Bitte beachten Sie, dass die erforderlichen System Repositories entsprechend eingetragen sein müssen, bevor die Installation durchgeführt werden kann.

RedHat / Oracle Linux

Für RedHat / Oracle Linux wird empfohlen yum zu verwenden.

Anleitung zur Kernel-Anpassung RedHat/Oracle Linux

Bitte achten Sie bei der Verwendung von Oracle Linux darauf, dass Sie die gleiche Kernelversion wie bei RedHat Enterprise verwenden.

Dies können Sie folgendermaßen fest- bzw. einstellen:

• Adaptieren Sie die GRUB-Konfiguration, sodass der Red Hat-Kernel automatisch gebootet wird - für eine Beschreibung wie die Konfiguration adaptiert wird, siehe https://docs.oracle.com/en/learn/oracle-linux-kernels/ .
• Sofern der UEK (Unbreakable Enterprise Linux-Kernel) nicht benötigt wird, kann dieser deinstalliert werden: sudo dnf erase kernel-uek*

  Danach kann mit:

  sudo uname -r

  geprüft werden, welcher Kernel gebootet ist:

   [user_name@HOSTNAME ~]$ sudo uname -r
  5.14.0-70.26.1.0.1.el9_0.x86_64

  Überprüfen Sie ob der UEK noch verwendet wird:

  [a123_bcd@computer123 ~]$ uname -r

SIMATIC Industrial OS

SIMATIC Industrial OS ist eine Debian-basierte Distribution und stellt entsprechend die gleiche Package Management Werkzeuge wie andere Debian-Distributionen zur Verfügung. Für WinCC OA wird die Verwendung von apt empfohlen.

Installation

WinCC OA kann von unter https://winccoa.com heruntergeladen werden, steht aber ebenfalls als DVD zur Verfügung. Die Linux-Installation liegt im Linux-Unterverzeichnis.

Für die einzelnen Linux-Distributionen, welche durch WinCC OA unterstützt werden, stehen eigene Unterverzeichnisse zur Verfügung.

Installationsschritte

1. Legen Sie die WinCC OA DVD in das Laufwerk ein und, falls es nicht automatisch durchgeführt wird, mounten Sie das DVD-Laufwerk (nur DVD-Installation). Zum Beispiel:

   mount -t iso9660 /dev/cdrom /cdrom

2. Wechseln Sie in das Mount-Verzeichnis (DVD) oder das Download-Verzeichnis des WinCC OA-Paketes und dann in das Unterverzeichnis für Ihre Distribution, z.B. linux_rhel_x86_64 für RedHat oder Oracle Linux.

3. Installieren Sie WinCC OA mittels Ausführens der folgenden Befehle:

   RedHat / Oracle Linux

   yum install *.rpm

   SIMATIC Industrial OS

   apt-get install ./*.deb

   Diese Befehle installieren alle WinCC OA Pakete.

   WinCC OA wird unter Linux im Verzeichnis /opt/WinCC_OA installiert.

4. Als Alternative können auch einzelne Pakete von WinCC OA wie folgt installiert werden:

   RedHat / Oracle Linux

   yum install <PackageName>.rpm

   SIMATIC Industrial OS

   apt-get install <PackageName>.deb

   Example

   yum install WinCCOA_3.20.3-Base-rhel.x86_64.rpm

5. Nach der Installation von WinCC OA können Sie das DVD-Laufwerk unmounten (nur DVD)

   umount /cdrom

Wenn Sie ein GUI für die Installation von WinCC OA verwenden, folgen Sie den Anweisungen des Tools und installieren Sie die für Sie erforderlichen Pakete von WinCC OA .

Beim Installieren von WinCC OA wird die Version automatisch registriert.

Die Registrierung erfolgt in der Datei pvssInst.conf im Verzeichnis /etc/opt/WinCC_OA . Diese Datei wird bei der Installation von WinCC OA automatisch angelegt. Es werden Informationen über Versionsnummer, Installationsverzeichnis, installierte Subprojekte (z.B. DBLogger) usw. in dieser Datei festgehalten. Mehr über diese Datei erfahren Sie auch im Kapitel Projekt registrieren.

Verfügbare WinCC OA Installationspakete

Für WinCC OA stehen nachfolgende Pakete für die Installation zur Verfügung.

Bitte beachten Sie, dass abhängig von Ihrer Distribution eine andere Dateierweiterung verfügbar ist, z.B. .rpm oder .deb

Löschen

WinCC OA kann mit dem folgenden Befehlen entfernt werden:

RedHat / Oracle Linux

yum remove 'WinCCOA-3.20*'

SIMATIC Industrial OS

apt remove 'WinCCOA-3.20*'

Zusätzliche Hinweise

• Beachten Sie, dass die Schreibberechtigung auf die Datei pvssInst.conf im Ordner

  /etc/opt/WinCC_OA

  für jeden Benutzer unter Linux geändert werden muss. Ansonsten wird beim Anlegen eines neuen Projekts eine Fehlermeldung ausgegeben, da keine Schreibrechte auf diese Datei vorhanden sind und das Projekt nicht gestartet werden kann.
• Fehlermeldungen werden in die WinCC OA-Logdatei

  WinCC_OA_<Version>.log

  unter /tmp/ (bzw. dort wo TMPDIR hinzeigt) geschrieben.

• Um unter Linux, mit WinCC OA, die besten Ergebnisse bei der Darstellung der Standard- WinCC OA Panels zu erhalten, ist es empfehlenswert, die sogenannten "Core Fonts for the Web"-Schriftarten von Microsoft zu installieren. Diese beinhalten z.B. Arial, etc. Zu finden sind diese unter: http://sourceforge.net/projects/font-tool.

• Es wird empfohlen, ein Stammverzeichnis für Projekte anzulegen, z.B:

  /opt/WinCC_OA/3.20/projects/

• Wenn ein WinCC OA -Projekt mit einem User ohne root-Berechtigungen gestartet wird, ist es erforderlich, die Berechtigungen für den Ordner /opt/WinCC_OA/<Version>/log entsprechend für den User anzupassen (Lesen / Schreiben).

• Beachten Sie, dass, um WinCC OA zu installieren (um die Signatur der RPM-Pakete zu verifizieren), der Public Key (public.key) sowie (falls erforderlich) der vimacc.key für die Verwendung des WinCC OA Video Features importiert werden muss. Um den Public Key zu importieren, verwenden Sie den Befehl

  rpm --import [public Key-Pfad]:

  Wenn der Public Key nicht importiert wurde, wird die folgende Meldung in der Shell angezeigt:

  WinCCOA-3.20-<package name>(Plain RPM files cache): Signature verification failed [4-Signatures public key is not available]

• Für eine erfolgreiche Installation von WinCC OA unter RedHat / Oracle Linux wird auf diesen Plattformen das zusätzliche Repository "Extra Packages for Enterprise Linux" benötigt. Diese Repository kann mit folgenden Befehlen hinzugefügt werden:

  RedHat Enterprise Linux:

  yum-config-manager --enable rhel-8-server-extras-rpms 
  wget https://dl.fedoraproject.org/pub/epel/epel-release-latest-8.noarch.rpm
  rpm -i epel-release-latest-8.noarch.rpm

  Oracle Linux:

  yum install epel-release -y