Funktionsweise und Begriffserklärung
Das Zusammenspiel von WinCC OA und OPC A&E sieht folgendermaßen aus (wobei der OPC A&E Server von einem beliebigen Hersteller sein kann z.B. der von WinCC OA):
Ein OPC A&E Server führt nur aktive Alarme und Events (A&E). OPC A&E Clients melden sich beim Server über (D)COM an (über eine Subscription) und können dabei gefilterte Daten anfordern. Der OPC A&E Client von WinCC OA kann Alarme/Events von mehreren OPC A&E Servern verarbeiten.
Der OPC A&E Client kann sich weitgehend automatisch parametrieren (siehe auch Parametrierung des OPC A&E Client).
Die Alarme und Events, die der OPC A&E Client von WinCC OA von einem OPC A&E Server erhält, werden im Meldeschirm von WinCC OA angezeigt.
Die Möglichkeiten der WinCC OA Meldebehandlung und der OPC A&E Behandlung sind zwar sehr ähnlich aber nicht deckungsgleich. Ein Unterschied besteht z.B. in der Anzahl der möglichen Zustände für quittierbare Meldungen. WinCC OA hat einen zusätzlichen Zustand "KAM - GING/unquittiert". Andererseits kennt A&E einen Zustand "disabled". Die Zustände werden bei der Meldungsübertragung jeweils entsprechend übersetzt (die verschiedenen Zustände entnehmen Sie der nachfolgenden Tabelle).
Zustand in WinCC OA | Zustand in OPC A&E |
---|---|
KAM / unquittiert | Active / unacknowledged |
GING / unquittiert | Inactive / unacknowledged |
KAM - GING / unquittiert | Inactive / unacknowledged |
KAM / quittiert | Active / acknowledged |
Keine Meldung | Inactive / acknowledged |
Meldung wird nicht an WinCC OA weitergeleitet | disabled |
Aufgetretene Meldungen können durchgängig quittiert werden, d.h. eine Meldung kann auf jedem dazu berechtigten WinCC OA UI oder OPC A&E Client quittiert werden und erscheint dann auf allen anderen OPC A&E Clients als quittiert.
Dabei ist zu beachten, dass der OPC A&E Client nicht selbst den Alarm quittiert, sondern nur eine Information an den OPC A&E Server schickt und dieser quittiert schließlich den Alarm.
Beim Start eines OPC A&E Clients werden automatisch alle Alarmzustände vom OPC A&E Server abgefragt und wenn nötig am Client aktualisiert.
Die Abbildung von A&E Objekten auf WinCC OA Objekte erfolgt folgendermaßen:
OPC A&E | WinCC OA |
---|---|
Condition | Meldebehandlung eines DPEs. Für die automatische Parametrierung gilt: Für jede Condition wird ein Master-Datenpunkt mit einer Meldebehandlung erstellt. |
Sub Condition | Meldebereiche der obigen Meldebehandlung. Dabei ist zu beachten, dass es für den Gutbereich der Meldebehandlung keine Sub Condition gibt. |
Server Item | Ein DPE in WinCC OA. Für die automatische Parametrierung gilt: Es wird automatisch eine Instanz eines Master-Datenpunktes mit Meldebehandlung (siehe Condition) generiert. |
Wichtige Begriffe
In der OPC A&E Spezifikation wird unterschieden zwischen:
-
Conditional Events (entspricht den Meldebehandlungen in WinCC OA)
-
Simple Events (einfache Meldungen, die nur angezeigt aber nicht quittiert werden können)
-
Tracking Events (werden nicht näher betrachtet, da in WinCC OA nicht implementiert)
Das sind die sogenannten Event Typen.
Ein weiterer wichtiger Begriff in OPC A&E ist die Event Category. Eine Event Category ist eine Gruppierungsmöglichkeit. Beispiele für Event Categories könnten sein: "Prozess-Events", "System-Events", "Batch-Events". Für jeden Event Typ können beliebig viele Event Categories definiert werden.
In einer Event Category können nur Conditions (Meldebehandlungen) eines Typs zusammengefasst werden, d.h. entweder Conditional oder Simple Events.
Ein Server Item kann allerdings Alarme/Ereignisse für verschiedene Event Categories auslösen. Der Name einer Event Category muss innerhalb eines Servers eindeutig sein. Jeder Server-Hersteller kann seine eigenen Event Categories definieren.