Details zum DNP3 Treiber

Dieses Kapitel ist für fortgeschrittene WinCC OA-Anwender. Es beschreibt die Debugmöglichkeiten und bietet Information über den DNP3 Treiber.

Debug Levels

Um mögliche Fehlerquellen bei einem laufenden Treiber zu erkennen, können die folgenden Kommandozeile-Optionen für die Fehlersuche verwendet werden. Verwenden Sie -helpdbg um mehr Information über alle anderen Optionen anzuzeigen.

Debug Debug level Beschreibung
DBG_WORK -dbg 2 Generelle Debug Informationen.
DBG_API_USR1 -dbg 10 Gibt Debuginformationen zu Verbindungsaufbau, -abbau und -überwachung aus.
DBG_DRV_WORK -dbg 24 Zusätzliche allgemeine Debug Informationen.
DBG_DRV_USR1 -dbg 25 Debug Informationen über gesendete Objekte.
DBG_DRV_USR2 -dbg 26 Debug Informationen über erhaltene Objekte.

Transformationen

Eine Transformation konvertiert Hardware-Daten in ein WinCC OA-Format. Der Transformationstyp eines Datenpunktelements kann mit der Hilfe von Integer-Konstanten abgefragt und gesetzt werden. Wenn Sie dpGet() oder dpSet() verwenden, muss das Attribut _address.._datatype verwendet werden. Detaillierte Information über die Integer-Konstanten, die für die Transformationen mit dem DNP3 Treiber verwendet werden, finden Sie im Kapitel _address.

Einfrieren von Countern

Dieser Abschnitt beschreibt, wie Counter einer Station eingefroren werden können. Konfigurieren Sie hierfür eine Ausgangsadresse an einem Datenpunktelement vom Typ unsigned und geben Sie die Gruppe "Counter" (20), sowie den entsprechenden Index des Counters an. Der Wert auf dem zugehörigen Datenpunktelement ist nicht relevant und wird nur dafür verwendet, das Einfrieren des Counters auszulösen. Verwenden Sie die Funktion in der Peripheradresse (siehe Definition der Peripherieadresse) um zu definieren, wie der Counter eingefroren werden soll. Folgende Funktionscodes können verwendet werden:

  • 7: freeze

  • 8: freeze with no acknowledgement

  • 9: freeze and clear

  • 10: freeze and clear with no acknowledgement

Fehlermeldungen

Wurde beim Senden oder Empfangen ein Fehler festgestellt, so werden die DNP3 Fehlercodes vom WinCC OA-DNP3 Treiber verwendet und an den WinCC OA-LogViewer übergeben. Der Fehlertext wird automatisch in die WinCC OA-Log-Datei (und in den LogViewer) geschrieben.

Polling

Damit die Leistung bei Abfragen nicht zu sehr eingeschränkt wird, können nicht alle WinCC OA-Adressen individuell ausgelesen werden.

Generalabfrage

Mit dem Config-Eintrag integrityPollAtStartup können Sie die Generalabfrage beim Verbindungsaufbau deaktivieren/aktivieren.

VORSICHT: Bei Verwendung des DNP3 Treibers wird Polling normalerweise nicht verwendet. Im Normalfall wird eine spontane Datenübertragung oder Einzelabfrage verwendet. Polling kann unter Umständen eine schlechte Performance hervorrufen.

Dual End Mode

Der Dual Mode des DNP3-Treibers ermöglicht es dem Treiber, im passiven Modus zu bleiben und sich nur dann zu verbinden, wenn dies von den RTUs angefordert wird.

Dieser Modus bietet mehrere Vorteile, wie zum Beispiel:

  • Optimiert für Geräte mit begrenzter Energieversorgung, wie solche, die mit Batterien oder Solarenergie betrieben werden
  • Reduzierter Kommunikationsaufwand, was Bandbreite spart
  • Niedrigere Betriebskosten
  • Verbesserte Nachhaltigkeit durch erhebliche Energieeinsparungen

Um den Dual Mode zu aktivieren, müssen Sie den Listening-Port konfigurieren, indem Sie den Konfigurationseintrag [dnp3] tcpServerPort setzen. Sobald dieser gesetzt ist, wird der DNP3-Treiber auf dem angegebenen Port auf eingehende RTU-Verbindungen warten.

Zusätzliche Einstellungen können im DNP3 Treiber Konfiguration-Panel angepasst werden:

  • Es ist nicht erforderlich, die Verbindung auf Active zu setzen. Das Konfigurieren des Eintrags aktiviert den Listening-Modus automatisch, sobald der Treiber startet.
  • Das Setzen der Option Host auf * ermöglicht es RTUs mit dynamischen IPs, sich zu verbinden. Wenn Sie eine IP angeben, können nur Geräte mit dieser IP kommunizieren.
  • Die im Panel gesetzte LA (Link Address) muss mit der von den RTUs verwendeten übereinstimmen. Wenn sie nicht übereinstimmen, werden Anfragen abgelehnt, und es wird keine Verbindung hergestellt. Diese Funktion ermöglicht es Ihnen auch, bestimmte RTU-Kommunikationen einer bestimmten Treiberinstanz zuzuweisen, ohne spezifische IPs in der Konfiguration festlegen zu müssen.
Einschränkung: Der Dual Mode ist nur für TCP-Kommunikation verfügbar.