RDB-Archivierung
Die RDB-Archivierung mittels eigens konzipierten RDB Archiv-Manager ermöglicht das Archivieren von Werten und Alarmen in einer relationalen Datenbank (RDB = Relationale Datenbank). Diese Daten können entweder über WinCC OA oder aber mit externen Tools, die relationale Datenbanken abfragen, ausgelesen werden.
Für die Kernprozesse von WinCC OA (Event- und Datenbank-Manager, Treiber und User Interface) spielt die Art der Archivierung keine Rolle. Die verschiedenen Arten der Archivierung sind für diese Prozesse transparent und es können die gleichen Werkzeuge für das Speichern und Abfragen der Werte verwendet werden. Weitere Informationen zur standardmäßig verwendeten Archivierung durch die Value Archive in WinCC OA erfahren Sie im Kapitel History DB.
Die aktuelle Implementierung des RDB Archiv-Managers ist spezielle auf Oracle Datenbanken ausgelegt. Das Konzept der RDB-Archivierung sieht auch das Speichern von Werten und Alarmen vor, unabhängig der darunterliegenden relationalen Datenbank. Der RDB Archiv-Manager kann diesbezüglich flexibel erweitert werden. Derzeit ist nur eine Verwendung der relationalen Datenbank der Firma Oracle (Standard- oder Enterprise-Version) möglich.
Ob der RDB-Manager für die Archivierung von Daten in WinCC OA verwendet werden soll, wird über den Config-Eintrag "useRDBArchive" in der config-Datei gesteuert.
Innerhalb der RDB werden die Event Nachrichten nur in der default Sprache gespeichert!
Bei mehrsprachigen Texten (Datenpunktelemente vom Typ langString) wird nur die Sprache archiviert, mit welcher der Data-Manager gerade läuft.
Die Auswertung der Daten in der relationalen Datenbank kann nicht nur mit Bordmitteln von WinCC OA (z.B. Melde- und Ereignisschirm, Control-Queries, etc.) erfolgen, sondern auch mit den am Markt befindlichen spezialisierten Abfragetools von Drittanbietern (auch eine direkte Abfrage in die Oracle DB mit Excel ist möglich). Als weitere Schlagworte seien die Oracle-Features "Data Guard" und "Real Application Cluster" erwähnt, die somit auch für die Archive in einem WinCC OA Projekt möglich sind.
In der Oracle Datenbank werden, ähnlich wie bei den Value Archiven, Archivsätze angelegt, deren Größe und Wechselzeitpunkte einstellbar sind. Ebenso analog zu den Value Archiven kann die Anzahl der abgeschlossenen Archivsätze und deren Auslagerungszeitpunkt festgelegt werden (siehe Archive anlegen und parametrieren in der History DB). Bereits ausgelagerte Archivsätze lassen sich genauso wieder einlagern und stehen dann wieder für Auswertungen zur Verfügung.
Als Richtwert für eine Speicherplatz-Dimensionierung kann man davon ausgehen, dass pro Wertänderung von Ereignis-Werten 120 Byte an Speicherplatz benötigt werden. Für Wertänderungen von Alarmen muss man mit jeweils etwa 400 Byte rechnen. Diese Werte sind unverbindlich und es können Schwankungen des tatsächlichen Speicherbedarfs auftreten.
Für die Zeitwerte und Variablen ist folgendes zu beachten:
- Laufzeitwerte/Alarme können mit einer Genauigkeit von bis zu Nanosekunden erstellt werden.
- Historische Datenbanken behalten die korrekte Reihenfolge bei, speichern aber nur bis zu Millisekunden, d.h. sie verwerfen die Teile mit höherer Genauigkeit.
- Der Vergleich von Zeitvariablen berücksichtigt nur Millisekunden. Zeitvariablen, die sich nur im Mikrosekunden- oder Nanosekundenbereich unterscheiden, würden von den eingebauten Vergleichsmethoden als gleichwertig angesehen.
Die Kommunikation zwischen WinCC OA und Oracle (Werte schreiben und lesen, Archivsatzwechsel durchführen, etc.) wird mit Hilfe von speziellen DLLs durchgeführt, die sich der API-Schnittstelle von Oracle bedienen. Und ähnlich der Kommunikation zwischen den einzelnen WinCC OA Managern wird auch hier TCP/IP verwendet. Wichtig ist, dass am Rechner, von dem aus auf die relationale Datenbank zugegriffen wird (WinCC OA Server, evtl. aber auch abgesetzter Bedienarbeitsplatz) eine Verbindung zur DB eingerichtet sein muss (bei Oracle über Oracle*Net).
Um den RDB Archiv-Manager bei lesenden Zugriffen auf die Oracle Datenbank zu entlasten, wurde eine zusätzliche spezielle Erweiterung entwickelt, die es erlaubt, Abfragen aus einem Control-Script unter Verwendung von speziellen CTRL-Befehlen (siehe Direkte Lesefunktionen) direkt und ohne Umweg über den RDB Archiv-Manager in Oracle absetzen zu können. Durch einen spezifischen Eintrag in der config-Datei, werden alle historischen Abfragen in WinCC OA (Trend, Alarm- und Ereignisschirm, ...) automatisch über die CTRL DLL direkt an die relationale Datenbank gestellt und nicht über den Data-Manager und RDB Archiv-Manager geleitet. Dies ist schneller, liefert aber (bei Wertabfragen) nur archivierte Werte (keine Letztwerte von nicht archivierten DPEs).
Die mitgelieferten Installationsscripts richten den Zugriff von WinCC OA auf Oracle ein und legen auch gleich die für die Archivierung notwendigen Tabellen an. Als zusätzliche Erleichterung werden auch einige Views mitangelegt, die eine Auswertung dieser (Archiv-)Tabellen mit Fremdtools schneller und unkomplizierter ermöglichen.
Bei der Verwendung einer RDB Archivierung kann die config "_alert_hdl..help" nicht abgefragt werden.
Connection Pooling im Reporting Manager
Connection Pooling ermöglicht es, mehrere Datenbankverbindungen (maximal NofConnections) gleichzeitig zu verwenden. Bisher wurden alle an den Reporting Manager gesendeten RDB-Abfragen hintereinander mit derselben Datenbankverbindung abgearbeitet. Mit dem Connection Pooling können nun mehrere Abfragen gleichzeitig an die Datenbank gesendet werden. Mit den Connection Pooling-Configeinträgen geben Sie u.a. an, wie viele Reporting-Anfragen gleichzeitig bearbeitet werden. Siehe die neuen Config-Einträge:
IncNofConnections
NofThreads
NofConnections
MinNofConnections
in der [reporting]-Sektion der Config-Datei.
Kapitel | Beschreibung |
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Grundlagen RDB-Archivierung | Einleitung und Links zu den anderen Kapiteln |
Voraussetzungen und Installation | Voraussetzungen und Installation der RDB-Archivierung |
Funktionsweise der RDB-Archivierung | Erklärung der Funktionsweise der RDB-Archivierung in WinCC OA |
Parametrierung des RDB Archiv-Managers | Beschreibung der Panels zur Parametrierung der Archivierung von Daten aus WinCC OA in eine relationale Datenbank |
Parametrierung der Archivgruppen | Beschreibung der Panels zur Parametrierung der Archivgruppen |
RDB Archivierungsparametrierung | Beschreibung der Panels zur Parametrierung der Archivierung von Datenpunktelementen im Modul PARA |
Beispiel für eine Abfrage in die RDB | Schrittweise Anleitung für eine Abfrage mit Excel in eine RDB |
Benutzerdefinierte Archivgruppen | Bisher hatten die Archivtabellen in WinCC OA eine fixe Struktur. Eine Tabelle enthielt immer die gleichen spezifischen Spalten. Durch Benutzerdefinierte Archivgruppen sind Sie nicht mehr auf eine fixe Struktur beschränkt sondern können Ihre eigenen Archivgruppen erstellen. |
Mögliche config-Einträge bei der RDB-Archivierung | Beschreibung der Config-Einträge für die RDB-Archivierung |
Redundanz | Informationen zum Abgleich des aktiven mit dem passiven RDB Manager. |
Grundlagen zur Datenpufferung | Die Datenpufferung dient zum Schutz vor Datenverlust, indem Daten zusätzlich zum Hauptspeicher ebenso auf der gepuffert werden. |
Starten des RDB Managers ohne DB-Verbindung | Beschreibung des Prozesses beim Einsatz der BufferToDisk Funktionalität. |
Direkte Lesefunktionen | Details für fortgeschrittene WinCC OA Benutzer zu den direkten Lesefunktionen in die RDB |
Historische Synchronisation | Beschreibung der historische Synchronisation zwischen dem Subsystem und dem Zentralsystem. |
Beschreibung der Tabellen und Views | Details für fortgeschrittene WinCC OA Benutzer zu Tabellen und Views in der RDB |
Fehlersuche | Beschreibung der zwei Diagnose-Skripts zur Fehlersuche in RDB. |
Zusammenfassung und weiterführende Links | Links zu anderen relevanten Kapitel der Online-Hilfe |