Summenmeldebehandlung
Summenmeldebehandlungen fassen mehrere Einzelmeldungen mehrerer Meldebehandlungen zusammen.
Eine Summenmeldebehandlung wird immer dann ausgelöst, wenn mindestens eine der zugeordneten Einzelmeldungen auftritt.
Summenmeldebehandlungen erlauben es, Zustandsanzeigen über mehrere Panels miteinander zu verknüpfen.
Summenmeldebehandlungen können zu weiteren Summenmeldebehandlungen zusammengefasst werden.
Ist eine Anlage in mehrere Bilder und Ebenen dargestellt, so ist der Ausfall eines Ventils durch Blinken des Grafiksymbols nicht immer sichtbar. Mit einer Summenmeldebehandlung können jedoch die Meldungen aller Ventile durch EIN Ventilsymbol dargestellt werden. Ein Blinken des Symbols zeigt dann den Fehler irgendeines der verknüpften Ventile an.
Summenmeldungen können nur auf nicht numerische Datenpunktelemente (String, Struct, Char, Time, Blob, DPID, Langstring) parametriert werden.
Ob es sich bei einer Meldung um eine Summenmeldung handelt, kann mit dpGet() auf das _alert_hdl.._type Attribut abgefragt werden. Bei einer Summenmeldung wird der Wert 59 zurückgegeben.
Panel Summenmeldebehandlung
Das Panel für Summenmeldebehandlungen besteht aus drei Registerkarten:
Registerkarte Bereiche
Ein(1): geben Sie einen Text ein, der im Meldeschirm angezeigt wird, wenn eine Meldung ausgelöst wird.
Aus(0): geben Sie den Text für den OK Bereich ("Gutbereich") ein. Eine Summenmeldebehandlung befindet sich genau dann im Gutbereich, wenn sich alle berücksichtigten Meldebereiche im Zustand "keine Meldung" befinden.
roter Bereich: Ein Farbbalken zeigt den Bereich, in dem die Summenmeldung ausgelöst wird (1).
Meldeklasse: weisen Sie dem Alarmbereich eine Meldeklasse zu. Standardmäßig sind 7 Meldeklassen in der Combobox angelegt. Wenn einer Summenmeldung keine Meldeklasse zugewiesen wird, dann wird automatisch die Meldeklasse der zugeordneten Einzelmeldung mit der höchsten Priorität herangezogen. Wenn keine Meldeklasse angegeben wird, wird die Summenmeldung vom RDB-Manager in der Oracle-Datenbank nicht archiviert. Wenn der Summenmeldung eine eigene Meldeklasse zugewiesen wurde, dann wird diese richtig in der Oracle-Datenbank gespeichert.
X: löscht die ausgewählte Meldeklasse
Hinweis
Weisen Sie Ihrer Summenmeldebehandlung keine Meldeklasse zu. Sie übernimmt dann automatisch die höchste Priorität ihrer zugeordneten Einzelmeldungen. Für eventuelle Meldeaktionen benötigen Sie jedoch eine Meldeklasse.
Registerkarte Parameter
In der Registerkarte "Parameter" können Sie folgende Einstellungen vornehmen:
Ignoriere Meldungen mit Priorität kleiner als: wird bei Summenmeldebehandlungen nicht unterstützt.
Panel: zeigt den Dateipfad zum Panel an, welches spezifische Informationen zur Meldung anzeigt. Das Panel kann aus dem Meldeschirm aufgerufen werden. Der Pfad wird relativ zum Panel-Verzeichnis angegeben. Klicken Sie auf die Schaltfläche rechts neben dem Textfeld um den Dateiauswahl-Dialog aufzuschalten. Dort wählen Sie das gewünschte Panel. Um das Panel im Meldeschirm anzuzeigen, müssen Sie entweder auf die >-Spalte (den Panelnamen) im Meldeschirm klicken oder durch einen Linksklick auf die entsprechende Zeile das Kontextmenü öffnen - dieses wird um den Menüpunkt "Prozesspanel" erweitert, sobald ein aufzuschaltendes Panel in der Meldebehandlung parametriert wurde.
Panelparameter: können Sie $-Parameter eingeben, die beim Panelaufruf diesem mit übergeben werden. Im obigen Beispiel werden in Eingabefelder eines Dialoges drei Parameter übergeben. Wird das Panel im Meldeschirm geöffnet, wird die Warnung ausgegeben.
Standardschaltflächenzum Positionieren der Einträge
Hilfe zur Meldung: Geben Sie hier einen Text an, der den Benutzer mit Informationen bezüglich der Meldung unterstützt. Der wird im Control-Skript entweder als "reiner" Text interpretiert und im Panel ausgegeben wird oder auch als Dateiname (Beispielsweise eines HTML-Files) dienen kann.
Hinweis
Die möglichen Meldezustände eines Bereichs werden in der Meldeklasse festgelegt!
Registerkarte Meldungen
Summenmeldebehandlungen sind nicht quittierbare Meldungen, die kommen, wenn eine der Einzelmeldungen Alarm auslöst. Summenmeldungen gehen, sobald sich jeder der berücksichtigten Bereiche wieder im Normalzustand befindet.
Obwohl sie unquittierbare Meldungen erzeugen, können Summenmeldebehandlungen wie andere Meldebehandlungen einen von fünf Meldezuständen aufweisen.
Summenmeldebehandlungen leiten ihren Meldezustand von ihren zugeordneten Einzelmeldebehandlungen ab.
Summenmeldebehandlungen können unquittierten oder anstehenden Meldungen unterschiedlich reihen, genauso Prioritäten.
Reihung der Meldungen
In der Combobox im Feld "Reihung der Meldungen" wird durch Klicken auf den Pfeil neben dem Anzeigefeld der Box eine Liste mit Optionen heruntergeklappt:
unquittiert hat Priorität setzt die Meldungen in folgender Reihenfolge:abnehmender Priorität: "kam/unquittiert" > "kam/ging/unquittiert" > "ging/unquittiert" >"kam/quittiert" > "keine Meldung".
anstehend hat Priorität setzt die Meldungen in folgender Reihenfolge abnehmender Priorität: "kam/unquittiert" > "kam/quittiert" > "kam/ging/unquittiert" > "ging/unquittiert" > "keine Meldung".
Da Summenmeldebehandlungen auch verschiedene Prioritäten berücksichtigen können, muss auch festgelegt werden, ob die Priorität oder der Zustand einer Meldung höher bewertet werden soll.
Damit wird z.B. eine Entscheidung darüber getroffen, ob eine Alarmmeldung im Zustand "kam/quittiert" stärker gewichtet wird als eine Warnmeldung im Zustand "kam/unquittiert". Da Prioritäten durch Nummer und Kurzzeichen charakterisiert sind, erlaubt die Combobox im Feld "Reihung der Meldungen" die folgende Auswahl:
Priorität vor Zustand: Nummer vor Zustand
Kurzzeichen vor Zustand
Zustand vor Priorität: Zustand vor Nummer
Zustand vor Kurzzeichen
Hinweis
Die Reihenfolge der Kurzzeichen wird durch den Eintrag "alertSignOrder" im Abschnitt [event] der Config-Datei eingestellt.
Berücksichtige Meldungen (Filter)
Im folgenden Abschnitt des Parametrierpanels ("Berücksichtigte Meldungen (Filter)") wird festgelegt, welche Meldungen in die bearbeitete Summenmeldebehandlung eingehen sollen.
Achtung
Beim Einbinden anderer Summenmeldebehandlungen, d.h. von Datenpunktelementen, die nicht vom Typ ganze Zahl, natürliche Zahl, Fließkommazahl oder Bit sind, kann es zur Bildung von Schleifen kommen!
Das geschieht etwa dann, wenn das Datenpunktelement, an welches die bearbeitete Summenmeldebehandlung geknüpft ist, selbst in eine Summenmeldebehandlung eingebunden ist, die durch ein berücksichtigtes Datenpunktelement adressiert wird. Die betroffenen Summenmeldebehandlungen müssten in so einem Fall manuell deaktiviert werden, da sie nach ihrem ersten Erscheinen nicht wieder gehen.
Datenpunktliste
Öffnet bei ausgewählter Checkbox im linken Teil des Abschnitts eine Liste mit den Adressen aller Datenpunktelemente, deren Meldebehandlungen zusammengefasst werden sollen.
+Panel: Eine andere Möglichkeit, Einzelmeldebehandlungen anzusprechen, wird durch die Bezugnahme auf Panels geboten, die quittierbare Grafikelemente enthalten. Solche Grafikelemente haben in dem Feld "Quittierung" eine Liste all ihrer quittierbaren DP-Variablen.
tragen Sie den entsprechende Dateipfad ist hierfür relativ zum Panel-Verzeichnis in das Textfeld unter (ausgewählten) Checkbox "DP-Liste" ein.
klicken Sie auf die Schaltfläche + Panel, um den Dateiauswahl-Dialog aufzuschalten, mit welchem das gewünschte Panel bestimmt werden kann.
Wurden bei der Adressierung von Datenpunktelementen bei der Parametrierung der Zustandsanzeigen im gewünschten Panel $-Parameter verwendet, so müssen diese aufgelöst werden.
Dazu dient ein Dialog, der für jeden Dollar-Parameter ein Textfeld enthält, in dem angegeben wird, was an seine Stelle gesetzt werden soll: Nach Klicken auf die entsprechende $-Schaltfläche kann die Ersetzung auch mit Hilfe des Datenpunktauswahl-Dialogs vorgenommen werden.
DP-Selektor: Die Listeneinträge werden in das Feld unterhalb der Liste eingegeben. Sie können auch mit Hilfe des Datenpunktauswahl-Dialogs dorthin gesetzt werden, der sich durch Klicken auf die Schaltfläche neben dem Eingabefeld aufschalten lässt.
Durch Klicken auf eine der fünf Schaltflächen neben dem Eingabefeld und der Adressliste wird die Reihenfolge der Einträge bestimmt.
Datenpunktmuster
Ist die Checkbox "DP-Liste" nicht aktiviert, so können Datenpunktelemente durch ein oder mehrere Muster, d.h. Datenpunktelementnamen mit Platzhaltern, angesprochen werden. Dieses ist in das Textfeld "DP-Muster" einzutragen. Erlaubte Platzhalter sind das Fragezeichen (?) welches genau ein Zeichen vertritt, und der Stern (*), der beliebig viele Zeichen bis zum nächsten Punkt (.) ersetzt. Mehrere Einträge werden durch Kommata getrennt und in geschweifte Klammern gestellt. Die Angabe des Systemnamens ist in diesem Fall immer notwendig.
Beispiel: {System1:A*.Alert , System1:Z*.Alert}
Hinweis
Für die Summenmeldebehandlungen können lediglich Datenpunkte des lokalen Systems definiert werden (Datenpunkte eines verteilten Systems sind nicht erlaubt).
Alarmfilter Grenzwert
Mit Alarmfilter Grenzwert kann ein Grenzwert für die Summenmeldungen gesetzt werden. Damit definieren Sie, nach wievielen einzelnen Meldungen nur die Summenmeldung angezeigt werden soll. Wenn z.B. der Grenzwert 4 gesetzt wird und vier einzelne Meldungen auftreten, wird im Meldeschirm nur die Summenmeldung angezeigt. Mit Checkbox Filter können bei einem aktiven Alarm einzelne Alarme ausgeblendet werden. So wird in diesem Fall z.B. nur die Summenmeldung im Meldeschirm angezeigt, obwohl der Grenzwert nicht erreicht wurde.
Wird der Alarmfilter Grenzwert auf -1 gesetzt, so wird der Alarmfilter Grenzwert automatisch an die Anzahl der berücksichtigten Meldungen angepasst. Das bedeutet, dass eine Filterung erst dann aktiviert wird, wenn alle Meldungen anstehen.
Hinweis
Beachten Sie, dass, um den Alarmfilter Grenzwert zu verwenden, die automatische Filterung im Panel "Eigenschaften vom Meldeschirm" vom Alarm-und Meldeschirm -> auf der Registerkarte Filtertypen aktiviert werden muss.
Priorität und Kurzzeichen
Im rechten Teil des Filter-Abschnittes schränken Sie die berücksichtigten Einzelmeldungen auf solche ein, die bestimmte Prioritätsnummern oder Kurzzeichen besitzen. Auf diese Weise lassen sich etwa Alarmmeldungen über ihr Zeichen "A" filtern.
Prio.Nummer: tragen Sie hier den Filter ein, der Meldungen nach ihrer Prioritätsnummer auswählt. Durch die Eingabe mehrerer Zahlen, die durch einen Beistrich getrennt sind, werden alle Meldungen berücksichtigt, die eine dieser Zahlen als Priorität besitzen. Ganze Intervalle von Prioritäten können durch Ziffern, die durch Bindestriche getrennt sind, gefiltert werden ("1-3, 5" trifft auf alle Meldungen der Prioritäten Eins, Zwei, Drei und Fünf zu.)
Kurzzeichen: ermöglicht, Meldungen nach ihrem Prioritätenkürzel auszuwählen. Werden mehrere Zeichen angegeben, wird jede Meldung berücksichtigt, die eines dieser Zeichen als Kürzel besitzt. ("AW" erfasst etwa alle Meldungen der Prioritäten "A" und "W".).
Quittierungsarten
Durch Klicken auf die entsprechende Schaltfläche in der Radiobox können die berücksichtigten Einzelmeldungen auf solche bestimmter Quittierungsarten eingeschränkt werden. Gewählt werden kann grundsätzlich eine beliebige Kombination der fünf Quittierungsarten.
Hinweis
Mehr über Quittierungsarten und Prioritäten erfahren Sie im Kapitel _alert_class.